Mittwoch, 14. Dezember 2016

8 Killersätze - Ein Heckenschütze und ich

Ich habe sie schon so oft gehört und mir ist klar, dass meine Mitmenschen es gut meinen . Genau das Gegenteil wird erreicht. Sie hauen mir mit einer kräftigen Linken genau auf meine Kinnspitze.
Was ich meine ?
Es sind diese Sätze, die ich immer und immer wieder ertragen muss. Die mich so aufregen, das mir der Blutdruck steigt und meine Halsschlagader Unterarmdick anschwillt. Es sind diese Sätze, bei denen ich denke: "Klar ein Trinker lässt ein paar Tage den Alkohol, weg und die Sucht ist besiegt ". Leider, liebe Mitmenschen sind Erkrankungen mit guten Ratschlägen nicht zu heilen. Was wir brauchen ist aktive Unterstüzung, Nähe und Zuverlässigkeit. Fangen wir an.

1 Du sagst: " Aber Du wirkst so fröhlich".
   Ich denke: "Hälst Du mich für einen Gauckler ?"

2. Du sagst: " Es gibt Menschen denen geht es schlechter."
    Ich denke: " Stell Dich nicht so an, Schattenparker"

3. Du sagst: "Hast Du es schon mal mit Medikamenten versucht ?"
    Ich denke: " Nein, aber Danke für den Tipp. Du bist ein echter Vordenker"

4. Du sagst: " Werde aktiv".
    Ich denke: " Hey Sie im Rollstuhl, versuchen Sie mal zu gehen".

5. Du sagst: Warum bist Du depressiv ?"
    Ich denke: " Warum bist Du nur 1,50 ?"

6. Du sagst: "Versuch nicht daran zu denken".
    Ich denke: " Und  du hör auf zu atmen"

7. Du sagst: " Es wird besser bleib dran".
    Ich denke : " Wo dran ? An meinen nutzlosen Gedanken ?"

8. Du sagst : " Jeder von uns hat mal einen schlechten Tag."
   Ich denke: " Richtig, bei mir sind sie aber die Regel."

Ich verrate euch mal ein Geheimnis, gerade hinsetzen und genau lesen, es ist wichtig !

Ich bin nicht schlecht drauf, weil im Supermarkt gerade die Vollmilch ausverkauft war und ich jetzt fettarme trinken muss, auch nicht weil der vor mir auf der Autobahn mit 100 ganz links fährt oder der Typ von dem Lieferdienst eine Pizza mit Schinken statt Salami gebracht hat.
 Eine Depression ist keine Charakterschwäche. Sie ist auch keine Erziehungssache, sie ist keine Verstimmung, sie ist keineLaunigkeit,sie ist keine Zickigkeit, sie ist kein ‚Nicht-wollen‘,sie ist kein ’sich verschließen‘, sie ist keine Trotzigkeit, sie ist keine ist mir doch egal Einstellung‘, sondern eine Krankheit. Ein Heckenschütze der mich aus dem Hinterhalt trifft.Ohne Vorwahrung, und ich muss mich wieder  zurück ins Leben kämpfen. Ich weiß nie wann ich getroffen werde damit muss ich Leben aber ich kann Menschen die mir nicht gut tun aus meinem Leben verbannen.

http://www.depressionen-verstehen.de/depression/monatsspecial/ms_11/was_sie_im_umgang_mit_einem_kranken_angehoerigen_vermeiden_sollten/was_sie_im_umgang_mit_einem_kranken_angehoerigen_vermeiden_sollten_1.jsp
Pius Blym

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen